Freitag, 11. Juni 2010

Männerkinder

Ihr müsst uns nicht auf Händen tragen, aber tretet uns bitte nicht mit Füßen.

Manchmal kommt es mir so vor, als ob ich das Spielzeug eines 5-jährigen Jungen sei. Am Anfang ist er begeistert von mir und verbringt Stunden damit, mit mir zu spielen. Nach und nach allerdings verliert er das Interesse und lässt mich links liegen. Aber wehe, es kommt ein anderer und will mich. Sobald diese Gefahr besteht, will der erste mich zurück. Das weiße Kaninchen wird zum Playbunny und weiß nicht, wie ihm geschieht.
Doch was ist nun zu tun? Glauben wir den Beteuerungen des Jungen, er habe sich geändert und gelobe, nie wieder das Interesse zu verlieren? Können wir das Gefühl vergessen das wir empfanden als wir vernachlässigt, ungeliebt und unbeachtet in der Ecke lagen? Können wir die Zweifel verdrängen, die Angst vergessen, dass diese neu entflammte Begeisterung nicht von Dauer ist?
Es scheint, als ob der Junge sich gebessert hat. Aber ob er wirklich erwachsen geworden ist oder nur dem Instinkt folgt haben zu wollen, was er nicht haben kann, lässt sich wohl nur empirisch feststellen..

Dienstag, 1. Juni 2010

Point of no return

Alea iacta est. Die Würfel sind gefallen. Trotz sämtlicher „Don’t worry, be happy“-Philosophien gibt es Momente im Leben, in denen wir innehalten. Besonders wenn die Welt sich schneller und schneller zu drehen scheint. Wir bleiben stehen und überlegen, ob wir dies oder das hätten anders machen können. Wir wollen die Zeit zurückdrehen, einen Schalter umlegen, zurückspulen, whatever. Nur geht das nicht. Wir können nicht zurück. Wir haben den point of no return bereits überschritten. Noch wollen wir nicht aufgeben. Noch versuchen wir verzweifelt, mit unseren Händen die Windböen abzuhalten, die aus sämtlichen Himmelsrichtungen wehen und drohen, unser Kartenhaus von Leben hinwegzufegen. Doch einmal am point of no return vorbei, und wir können nicht zurück. Wir müssen eingestehen, dass das Scheitern unumgänglich ist. Manche sprechen von unausweichlichem Schicksal. Ich meine, dass sich selbst das weiße Kaninchen mal im Labyrinth des Lebens verlaufen kann. Wichtig ist vor allem, dass wir uns merken, an welchen Stellen wir falsch abgebogen sind. Damit wir das nächste Mal nicht in der selben Sackgasse enden. Es ist sinnlos, jetzt darüber nachzudenken, WARUM wir falsch abgebogen sind. Es ist nutzlos, uns zu überlegen, warum wir nicht gleich gemerkt haben, dass wir auf der falschen Spur sind. Wichtig ist jetzt, den roten Wollfaden wieder zu finden, der uns durch unser Leben führt. Wir dürfen uns nicht von der Dunkelheit einschüchtern lassen. Wir dürfen keine Angst haben, wenn wir manchmal glauben, wir würden den Weg nicht finden. Auch wenn wir uns verloren fühlen. Ich bin mir sicher, das geht vorbei.

Also Kinder: nehmt keine Drogen, haltet euch vom Minotaurus fern und gebt nicht auf!