Mittwoch, 10. August 2011

L'énigme du jour

„Im Schatten der Nacht“ verstrickt sich der männliche Protagonist „Im Netz der Leidenschaften“. „Der Verlorene“ ist „Gehetzt“ auf einer „Flucht ohne Ausweg“. „Gefangen“ im Charme der „Frau ohne Gewissen“ setzt er „Alles auf eine Karte“ und trifft schlussendlich meist eine „Tödliche Entscheidung".

Dienstag, 31. Mai 2011

Fehleranalyse, bitte!

Kennt ihr das, wenn ihr beim Kreuzworträtsel nach einer ziemlich langen Weile merkt, dass ihr kein Wort findet, das mit „lsk“ beginnt? Ihr braucht nicht länger Grübeln – es gibt keins. Der Fehler liegt in dem Wort von vor 2 Stunden. Ein kleiner Fehler, viele Folgefehler und schließlich: eine ausweglose Situation.

Montag, 7. März 2011

Hinter Masken

Es ist wieder so weit. Die Zeit der Narren findet ihren Höhepunkt. Und während sich unser kleines weißes Kaninchen den Kopf zerbricht über ein originelles Kostüm, kommt es nicht umhin darüber nachzudenken, warum sich eigentlich so viele Menschen begeistert als Putzfrauen (bzw. Personal für Oberflächen), Piraten und Bauarbeiter verkleiden. Vielleicht kostümieren sie sich in der Art, wie sie von anderen gesehen werden wollen. Aber warum laufen sie dann nicht immer so durch die Welt? Und wollen wirklich alle Männer, die sich als Frau verkleiden, auch eine sein? Und gibt es wirklich so viele Möchtegern-Piraten, -Bauarbeiter und -Hexen?

Aber wenn man den Gedanken etwas weiter spinnt, kommt man vielleicht darauf, dass sich jeder in der einen oder anderen Art und Weise immer und überall verkleidet. Vielleicht nicht unbedingt mit einem Kostüm. Doch irgendwie tragen wir alle Masken. Nicht, weil wir andere arglistig täuschen wollen. Manchmal geschieht das zum reinen Selbstschutz. Wir setzen eine Maske der Fröhlichkeit auf, wenn wir nicht über die Gründe sprechen wollen, die uns so traurig machen. Wir haben eine Maske für Selbstsicherheit, eine für Mut, viele für Freundschaft und über die Anzahl von Masken, die beim Flirten/Verlieben/Beziehungsalltag eingesetzt werden, enthalte ich mich lieber jeglichen Kommentars.

Prinzipiell gibt es nichts einzuwenden gegen die Verwendung von Masken. Sie erleichtern uns den Alltag und ersparen uns viel Stress. Die Gefahr allerdings besteht nun darin, sich hinter zu vielen Masken zu verstecken. Denn wer sich hinter zu vielen Schichten verbarrikadiert läuft Gefahr, sich selbst zu verlieren. Und irgendwann wissen wir nicht mehr, welches unser wahres Gesicht ist.

Unser kleines weißes Kaninchen indes ist jedes Jahr aufs Neue entzückt darüber, wie viele Frauen sich im Herzen als Kaninchen fühlen, auch wenn es stets verwirrt ist, warum Kaninchen Netzstrumpfhosen und Korsagen tragen sollten. Und um sich nicht allzu sehr zu verkleiden, schnallt es sich dieses Jahr einfach einen mit Eiern gefüllten Korb auf den Rücken und geht als Osterhase.

Montag, 14. Februar 2011

Will you be my Valentine? Nein.

Jahr für Jahr kommt da so ein Tag, an dem Singles trauern und Nicht-Singles unter stressbedingten Schweißausbrüchen leiden. Gemeint ist der Valentinstag. Als Namensgeber gilt ein Bischof mit dem damals wahrscheinlich als noch nicht ganz so lächerlich angesehenen Namen Valentin. Der psychische Druck allerdings lässt sich wohl eher mit dem Marketing-Coup der Blumenmafia (allgemeiner bekannt als Floristenbranche) begründen. Der Erfolg eben jener Manipulation zeigt sich jedes Jahr aufs Neue an den Verkaufszahlen von roten Rosen, trotz der leider unvermeidlichen Tatsache, dass deren Preis zu dieser Zeit maßlose Höhen erreicht.

Vielleicht hat deswegen die Herzkönigin ihre weißen Rosen rot anmalen lassen? Weil es billiger ist, als rote zu kaufen?

Aber selbst wenn man diesen hochehrwürdigen Termin NICHT vergisst und das nötige Kleingeld für überteuertes Unkraut aufbringen kann, ist doch jedes Mal die Gefahr sehr hoch, die unerfüllbaren Erwartungen der/des Liebsten nicht zu erfüllen (pun intended). Ungeachtet dessen sieht man immer wieder aufs Neue Mitte Februar die Marionetten der Liebesindustrie panisch durch die Blumenläden hetzen.

Das kleine weiße Kaninchen hat für die nächsten paar Jahre eine recht akzeptable Lösung gefunden: es trägt seiner Kaninchenfrau Liebeserklärungen vor, die es von den schnulzigsten Popsongs geklaut hat. Dieses Jahr, klang das folgendermaßen:

Ich seh‘ dein Gesicht und ich würde nie was ändern wollen. Denn du bist der Wahnsinn, genauso wie du bist. Und wenn du lachst, schaut die ganze Welt auf dich. Denn du bist der Wahnsinn, genauso wie du bist.*

Hoffen wir, dass unser Kaninchen nicht wegen einer Copyrightsverletzung hinter schwedische Gardinen kommt. Und beglückwünschen wir es, dass es überhaupt in der erfreulichen Lage ist, sich wegen seiner Liebsten stressen zu dürfen. Andere haben da ganz andere Probleme. Denn wann fühlt man sich einsamer als an dem Tag, an dem allen Pärchen bewusst wird, dass sie eine Beziehung haben und dies dann auch noch zur Schau tragen? Von allzu übermütigen unmotivierten Liebesbekundungen am Valentinstag ist allerdings eher abzuraten. Denn eine Ablehnung an diesem Tag haut auch das stärkste Kaninchen um.

*Bruno Mars: Just the way you are

Samstag, 12. Februar 2011

Warum das kleine weiße Kaninchen keine Zeit hat

Habt ihr die Geschichte von Alices Abenteuern im Wunderland gelesen? Wenn nicht, lege ich euch eindringlich ans Herz, dies nachzuholen.

Lewis Carroll (bzw. Charles Lutwidge Dodgson für den informierten Leser) hat hier ein wahres Feuerwerk an satirischen Anspielungen und paradoxen Absurditäten mit überraschenden Denkanstößen verbunden.

Diese Erzählung hat Generationen von Kindern in England und der ganzen Welt geprägt. Auch zahlreiche Filme und Bücher wurden von einzelnen Elementen dieser Erzählung stark beeinflusst.

Meiner Meinung nach wird aber ein wichtiger Aspekt dieser Geschichte sträflicherweise vernachlässigt:

Warum schaut das kleine weiße Kaninchen ständig auf die Uhr, erschrickt und ruft aus „Ich komme zu spät!“?

Wer das Buch gelesen oder zumindest den Film gesehen hat, weiß, dass das Kaninchen für die Herzkönigin arbeitet. Natürlich könnte man die Ursache für den notorischen Zeitmangel des kleinen weißen Kaninchens in den sklavenartigen Arbeitsbedingungen bei der Herzkönigin sehen, die sich übrigens in dieser Erzählung entgegen der anders anmutenden Konnotation der wörtlichen Übersetzung aus dem Englischen „Königin der Herzen“ über keine sehr freundliche Charakterbeschreibung freuen kann.

Aber ob die Probleme des kleinen weißen Kaninchens im mangelnden Zeitmanagement oder den irrsinnigen Arbeitsanweisungen der Herzkönigin ihren Ursprung finden, lässt sich nicht so einfach definieren. Es fehlt sicher nicht an altklugen Ratschlägen wie „Man muss Prioritäten setzen“ oder „In der Ruhe liegt die Kraft“. Aber was nützen einem diese Weisheiten, wenn man ständig das Gefühl hat, die falsch-farbigen Rosen wachsen einem über den Kopf?

Solange das Kaninchen keine Anstellung bei einer etwas ruhigeren Königin findet oder sich selbstständig macht, wird es wohl auch weiterhin panisch durch Oberland und Unterland (bzw. Wunderland) rennen, immer gestresst und kurz vorm Burnout-bedingten Zusammenbruch. Oder anders gesagt: wenn es nicht gestorben ist, dann ist es auch heute noch spät dran.