Montag, 7. März 2011

Hinter Masken

Es ist wieder so weit. Die Zeit der Narren findet ihren Höhepunkt. Und während sich unser kleines weißes Kaninchen den Kopf zerbricht über ein originelles Kostüm, kommt es nicht umhin darüber nachzudenken, warum sich eigentlich so viele Menschen begeistert als Putzfrauen (bzw. Personal für Oberflächen), Piraten und Bauarbeiter verkleiden. Vielleicht kostümieren sie sich in der Art, wie sie von anderen gesehen werden wollen. Aber warum laufen sie dann nicht immer so durch die Welt? Und wollen wirklich alle Männer, die sich als Frau verkleiden, auch eine sein? Und gibt es wirklich so viele Möchtegern-Piraten, -Bauarbeiter und -Hexen?

Aber wenn man den Gedanken etwas weiter spinnt, kommt man vielleicht darauf, dass sich jeder in der einen oder anderen Art und Weise immer und überall verkleidet. Vielleicht nicht unbedingt mit einem Kostüm. Doch irgendwie tragen wir alle Masken. Nicht, weil wir andere arglistig täuschen wollen. Manchmal geschieht das zum reinen Selbstschutz. Wir setzen eine Maske der Fröhlichkeit auf, wenn wir nicht über die Gründe sprechen wollen, die uns so traurig machen. Wir haben eine Maske für Selbstsicherheit, eine für Mut, viele für Freundschaft und über die Anzahl von Masken, die beim Flirten/Verlieben/Beziehungsalltag eingesetzt werden, enthalte ich mich lieber jeglichen Kommentars.

Prinzipiell gibt es nichts einzuwenden gegen die Verwendung von Masken. Sie erleichtern uns den Alltag und ersparen uns viel Stress. Die Gefahr allerdings besteht nun darin, sich hinter zu vielen Masken zu verstecken. Denn wer sich hinter zu vielen Schichten verbarrikadiert läuft Gefahr, sich selbst zu verlieren. Und irgendwann wissen wir nicht mehr, welches unser wahres Gesicht ist.

Unser kleines weißes Kaninchen indes ist jedes Jahr aufs Neue entzückt darüber, wie viele Frauen sich im Herzen als Kaninchen fühlen, auch wenn es stets verwirrt ist, warum Kaninchen Netzstrumpfhosen und Korsagen tragen sollten. Und um sich nicht allzu sehr zu verkleiden, schnallt es sich dieses Jahr einfach einen mit Eiern gefüllten Korb auf den Rücken und geht als Osterhase.

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